
Restrukturierung des Fensterbauers SELO in Eigenverwaltung
Traditionsunternehmen aus Frankenthal setzt auf Qualitätsprodukte „Made in Germany“ und neu gewonnene Kunden
Betrieb wird mit allen 63 Mitarbeitern fortgeführt
MANNHEIM/FRANKENTHAL, 24. Februar 2025. Die SELO Fensterbau GmbH soll in Eigenverwaltung saniert und mit allen 63 Mitarbeitern fortgeführt werden. Das Pfälzer Traditionsunternehmen litt unter Umsatzeinbußen aufgrund der aktuellen konjunkturellen Lage und stand deshalb vor der Zahlungsunfähigkeit. Auf Antrag von SELO hat das Amtsgericht Ludwigshafen am Rhein die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet. Zukünftig will sich der Fensterbauer wieder auf seine Kernkompetenzen konzentrieren. Neu gewonnene Kunden und das weiterhin starke Frankreichgeschäft sollen den Turnaround unterstützen.
Das Unternehmen arbeitet mit allen Mitarbeitern in vollem Umfang weiter, laufende Verpflichtungen werden erfüllt und die bestehenden Kundenbeziehungen fortgesetzt. Die Gehälter der Mitarbeiter übernimmt derzeit die Arbeitsagentur. Die Gesellschaft ist seit über 55 Jahren auf die Herstellung von hochwertigen Fenstern und Türen aus Kunststoff spezialisiert. Die Produktion erfolgt am Geschäftssitz in Frankenthal. Hauptabnehmer sind Händler und Fensterbaubetriebe in Deutschland und Frankreich. „In Zukunft wollen wir uns wieder auf die Lieferung hochwertiger Produkte für den Wohnungsbau konzentrieren und kosteneffizienter aufstellen“, erklärt Rainer Seburger, einer der beiden Geschäftsführer der SELO Fensterbau GmbH.
Engpässe waren durch das defizitäre Objektgeschäft entstanden, das zwischen 2017 und Anfang 2024 betrieben wurde. Gleichzeitig litt das Unternehmen unter der schwachen Baukonjunktur in Deutschland. „Da SELO frühzeitig eine Eigenverwaltung beantragt und bereits eine Reihe von Restrukturierungsmaßnahmen umgesetzt hat, sind die Chancen für eine nachhaltige Sanierung gut. Gegenwärtig führen wir erste vielversprechende Gespräche mit Investoren“, so Rechtsanwalt Dr. Christoph Glatt von Schiebe und Collegen, der das Unternehmen bei der Restrukturierung unterstützt. Als vorläufigen Sachwalter setzte das Gericht den Mannheimer Rechtsanwalt Andreas Hendriock ein, der das Verfahren überwacht.
Nähere Informationen:
Dr. Christoph Glatt, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht, Schiebe und Collegen, Seckenheimer Landstraße 4, 68163 Mannheim, Tel. 0621 3098 3980, c.glatt@schiebe.de