Weinkellerei Ortwin Welter an die Peter Mertes Gruppe verkauft
Zum 1. Februar 2020 übernimmt die Weinkellerei Engelstadt, eine Tochtergesellschaft der Peter Mertes KG, den Geschäftsbetrieb und den Großteil der Beschäftigten der Weinkellerei Welter. Der Standort in Engelstadt bleibt erhalten. Die Ortwin Welter Weinkellerei hatte am 19. September beim Amtsgericht Bingen einen Insolvenzantrag gestellt. Innerhalb weniger Wochen konnte ein Investor für das bereits seit rund 70 Jahren in Engelstadt ansässige Unternehmen gefunden werden. Gestern stimmten die Gläubigerversammlungen dem Kaufvertrag zu.
Insolvenzverwalter und Sanierungsexperte Dr. Robert Schiebe konnte den Geschäftsbetrieb aufrechterhalten und einen strukturierten Investorenprozess durchführen, der nun zur Rettung der meisten Arbeitsplätze und den Erhalt des Standorts im rheinhessischen Engelstadt führte. „Ziel war es, die Kellerei in Engelstadt zu erhalten. Aufgrund der weinrechtlichen Ermittlungen war eine enge Abstimmung mit den beteiligten Behörden, Winzern, Weinkommissionären sowie den gesicherten Gläubigern wichtig. Für die konstruktive Zusammenarbeit in dieser schwierigen Situation möchte ich mich nochmals herzlich bedanken.“
Der Käufer – die Weinkellerei Engelstadt GmbH & Co. KG – ist eine Tochter der Peter Mertes KG. Diese ist eine der größten deutschen Weinkellereien und hat ihren Firmensitz in Bernkastel-Kues an der Mittelmosel. „Die Weinkellerei Engelstadt wird künftig zwar eng mit der Peter Mertes KG zusammenarbeiten, soll aber unabhängig bleiben“, sagt Mertes-Geschäftsführer Georg Graf von Walderdorff. Die Ortwin Welter Weinkellerei GmbH & Co. KG mit mehr als 70jähriger Tradition war in finanzielle Bedrängnis geraten, nachdem ein Ermittlungsverfahren gegen den Geschäftsführer wegen weinrechtlicher Verstöße eingeleitet worden war. In Deutschlands größtem Weinanbaugebiet Rheinhessen zählt sie mit Kapazitäten von mehr als 20 Mio. Litern zu den größten Fassweinkellereien.
Im Rahmen des Verkaufsprozesses wurde eine Vielzahl nationaler und internationaler Investoren angesprochen. In intensiven Verhandlungsgesprächen wurde um den Erhalt des Standortes und der Arbeitsplätze in Engelstadt gekämpft. „Am Ende konnte sich die Peter Mertes Gruppe gegenüber anderen Bietern durchsetzen. Hier passte das Konzept. Ich bin mit diesem Ergebnis sehr zufrieden“, resümiert Dr. Robert Schiebe. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen zwischen den Vertragsparteien vereinbart.