altenheim.net: Medem Real Care GmbH meldet Insolvenz an
Die Medem Real Care GmbH mit Sitz in Wiesbaden ist insolvent. Bereits Ende Juni hat der Träger von sechs Einrichtungen im gesamten Bundesgebiet einen Insolvenzantrag gestellt.
Trotz dieser finanziellen Herausforderung wird der Betrieb in den Einrichtungen uneingeschränkt fortgesetzt. Rechtsanwalt Roy Lublow vom Büro des bestellten Insolvenzverwalters versicherte gegenüber dem “Eichsfelder Tageblatt”, dass die Löhne und Gehälter für die nächsten drei Monate durch die Insolvenzgeld-Vorfinanzierung gesichert sind. Auch die Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner ist gewährleistet.
Aktuell befindet sich die Medem Real Care GmbH auf der Suche nach einem Anschlussbetreiber. Dabei ist sowohl ein Komplett-verkauf als auch die Übernahme einzelner Einrichtungen möglich. Das Unternehmen war 2014 aus dem Zusammenschluss eines evangelischen Vereins und der Medem Care GmbH entstanden. Nach dem Ausstieg des Vereins im Jahr 2016 führte zunächst die Medem Care GmbH die Geschäfte. Seit 2022 ist die Medem Verwaltungs GmbH die Gesellschafterin der Medem Real Care GmbH als operativer Pflegebetrieb und der Medem Care GmbH als Servicegesellschaft. Hella Kroll und ihre Tochter Vera Kroll sind Gesellschafterinnen der Medem Verwaltungs GmbH.
Integrativer Ansatz: Medem Care verbindet Versorgung von Senioren und behinderten Menschen
Die Medem Real Care GmbH betreibt aktuell sechs Einrichtungen mit insgesamt 385 Plätzen. Geplant war, in diesem Jahr 70 weitere Plätze hinzuzufügen. Ein integrativer Ansatz wird von Medem Care verfolgt, wie das Pilotprojekt “Haus Mühlengrund” mit dem angebundenen Nachbar “Haus Weitblick” in Rosdorf bei Göttingen zeigt. Hier werden Pflegeleistungen für Senioren und behinderte Menschen integrativ umgesetzt. Geschäftsführerin Hella Kroll präsentierte dieses innovative Konzept bereits im Jahr 2022 auf der Altenheim EXPO in Berlin. Im Haus Mühlengrund sind laut Insolvenzverwaltung derzeit aber nur 87 Prozent der 82 Plätze belegt, im Haus Weitblick ist nur die Hälfte der 35 Plätze belegt. Dennoch bleibe man zuversichtlich, dass ein Anschlussbetreiber gefunden werden kann, um die Einrichtungen weiterzuführen und die Pflegebedürftigen bestmöglich zu versorgen. (sts)
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