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    Newsletter 3/2023 – Insolvenzen In Der Pflegebranche

    Newsletter 3/2023 – Insolvenzen in der Pflegebranche

    Immer mehr Pflegeeinrichtungen werden zum Sanierungsfall – Was sind die Ursachen?

    Ein aktueller Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) von Anfang Oktober verdeutlicht die derzeit schwierige Lage in der Gesundheits- und Pflegebranche. Auch diese bisher als krisensicher geltende Branche verzeichnet inzwischen neben Immobilien-gesellschaften, Einzelhandel oder Autozulieferern eine Welle an Insolvenzen.

    Nicht nur Krankenhäuser sind betroffen, sondern auch viele Pflegeeinrichtungen wie Pflegeheime oder Pflegedienste. Immer häufiger übernehmen hier Insolvenzverwalter das Ruder. Die Deutsche Krankenhaus-gesellschaft (DKG) registriert so viele Insolvenzen wie nie zuvor. Damit steht die Krankenhauslandschaft in Deutschland laut DKG-Vorstandsvorsitzenden Gerald Gaß vor der vielleicht größten Krise der vergangenen Jahrzehnte. Innerhalb eines Jahres, beginnend im November 2022, haben 26 Träger mit insgesamt 34 Kranken-häusern einen Insolvenzantrag gestellt. In mehreren Fällen konnten weitere Insolvenzen vermieden werden, da Hilfe von den örtlichen Kommunen kam.

    Mit mehr als 1.700 Kliniken ist die Krankenhausdichte in Deutschland größer als in jedem anderen Land Europas. Ohne eine Reform könnten bis 2030 ein Viertel aller Krankenhäuser in Insolvenz gehen so die Prognose, da sich viele Krankenhäuser nicht mehr wirtschaftlich betreiben lassen. Nach einer Umfrage der Unternehmensberatung Roland Berger unter den 600 größten deutschen Kliniken aus dem Sommer schreibt über die Hälfte rote Zahlen. Ähnlich sieht die Situation bei den Pflegeheimen und Pflegediensten aus. Der Arbeitgeberverband Pflege spricht in diesem Zusammenhang von einer „drohenden Pleitewelle“. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 142 Pflegeheime geschlossen, in diesem Jahr waren es bisher bereits 42. Eine Insolvenz in der Pflege kann zur Betriebs-schließung und zur Entlassung der Mitarbeiter führen, muss es aber nicht. Vielfach kann eine Einigung mit den Gläubigern gefunden werden, die dem betroffenen Unternehmen eine Weiterführung ermöglicht. Häufig gelingt auch eine Übergabe an einen neuen Betreiber, der die Einrichtung fortführt. Die Schieflagen der Krankenhäuser auf der einen und der Pflegeheime auf der anderen Seite basieren teilweise auf ähnlichen Gründen: Für die Krankenhäuser haben laut Gaß die extrem gestiegenen Preise nach Beginn des Kriegs in der Ukraine die wirtschaftliche Lage der ohnehin unter struktureller Unterfinanzierung leidenden Krankenhäuser drastisch verschärft. Zudem leiden sie noch unter den Nachwirkungen der Corona-Pandemie.

    Pflegeeinrichtungen hingegen kämpfen – trotz eines allgemein hohen und weiter steigenden Pflegebedarfs in der Bevölkerung – vor allem mit dem Fachkräftemangel, steigenden Personal- und Energiekosten sowie hohen Kosten für die Finanzierung der Immobilien. Eine niedrige Belegungsrate, steigende Kosten durch die Pflegereform, oder zu geringe Vergütung der Pflegeleistungen durch die Kranken- und Pflegekassen komplettieren die Liste. Auch eigenverschuldete Gründe wie Organisation und Management spielen eine Rolle. Nachfolgend werden drei der genannten Gründe noch einmal näher beleuchtet: Fachkräftemangel, höhere Kosten sowie Finanzierung der Immobilien.

    Der Mangel an Pflegekräften ist wohl der bedeutendste und schwerwiegendste Faktor, der die Einrichtungen in die Krise treibt. Fehlendes Personal führt zu der paradoxen Situation, dass in den Pflegeeinrichtungen immer häufiger Zimmer nicht besetzt werden können, obwohl die Nachfrage groß ist. Dafür verantwortlich ist die vorgeschriebene Untergrenze für das Pflegepersonal, die besagt, dass Pflegeheime nur so viele Bewohner aufnehmen dürfen, wie sie den Anforderungen entsprechend mit Pflegekräften versorgen können. Das führt dazu, dass Betreiber zurzeit im Schnitt gerade einmal 82 Prozent ihrer Betten auslasten können. Alten- und Pflegeheime benötigen jedoch eine hohe Patientenauslastung von mindestens 95 Prozent der Kapazitäten, um rentabel zu sein. Bis 2035 könnte die Zahl an fehlenden Pflegekräften laut dem Institut der deutschen Wirtschaft auf bis zu 150.000 ansteigen. Ein dabei nicht zu vernachlässigender Aspekt ist, dass zahlreiche Mitarbeiter wegen attraktiverer Arbeits- und Entgeltbedingungen zu Personalüberlassern wechseln. Pflegeheime müssen aufgrund dessen nicht nur zur Abdeckung von akuten Engpässen immer mehr auf Leiharbeit zurückgreifen, sondern auch, um den Regelbetrieb aufrechtzuerhalten. Dabei kostet das geliehene Personal wesentlich mehr als eigene Angestellte. Die anfallenden Mehrkosten können jedoch nicht bei den Kassen abgerechnet werden.

    Den kompletten Artikel lesen Sie im Newsletter 3/2023.

    Christina Hartmann

    Newsletter 3/2023

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